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Ausstellung von Sara Di Nasso

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In der Galerie der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland in Neumarkt findet vom 30.08.2025 bis 13.09.2025 die Ausstellung von Sara Di Nasso statt.

Die Materialien bleiben nicht von selbst an ihrem Platz, sie nehmen auch keine bestimmte Form an, sondern haben vielmehr eine angeborene Tendenz, sich zu verstreuen.
(Tim Ingold, Making, 2019, S. 40)

Mit „impastare“ präsentiert Sara Di Nasso dem Publikum eine Reihe von Arbeiten, die eine bestimmte Vorstellung gemeinsam haben: jene eines gedeckten, reichhaltigen, chaotischen und lebendigen Tisches. Dieses Bild wird anhand verschiedener Techniken interpretiert, und zwar mittels einer Praxis, die auf Konzentration, Geduld, Zuhören und dem Dialog mit der materiellen Welt beruht.

Ihre Arbeiten entspringen nicht nur dem Bedürfnis, sich auszudrücken oder dem geistigen Bild seinen materiellen Gegenpart zu geben – sie strebt vielmehr danach, mit der Materie in Beziehung zu treten. Die Auswahl der Materialien erfolgt instinktiv, geleitet von einer spontanen, aber keineswegs willkürlichen Affinität. So setzt sich die Künstlerin bewusst mit den Eigenheiten von Papier, Wolle und Baumwollstoff auseinander. Es folgt eine intensive Phase des Experimentierens, in der sie verschiedene Verfahren erprobt – Monotypie, Ölmalerei, Filzen – und die Reaktionen der Materialien aufmerksam beobachtet. Denn wie der Anthropologe Tim Ingold betont: in der Natur ist nichts inert oder passiv, vielmehr besitzt jede Substanz ihre eigenen Eigenschaften, die sie nicht bloß als Formspender für menschliche Vorstellungen erscheinen lässt. Diese Auffassung prägt den sensiblen, interaktiven Umgang, den die Künstlerin mit ihren Materialien pflegt. Durch diesen achtsamen Austausch entwickelt sich ein gemeinsamer „Sprachraum“, der dem Material eine gleichberechtigte Entfaltung mit der ursprünglichen Bildidee erlaubt. Empirisch geleitet reagiert die Künstlerin auf unerwartete Resultate: manchmal folgt sie den technischen „Regeln“, manchmal durchbricht sie sie bewusst. Es ist ein langsamer, geduldiger Arbeitsprozess, der vom Wunsch getragen ist, die Materie zu verstehen und mit ihr eine echte, intime Beziehung aufzubauen. Somit ist jedes Werk mehr als bloß die Umsetzung eines Bildes – es ist ein Dialog mit dem Material: ein suchender, vermittelnder Weg zwischen der im Kopf entstehenden Vorstellung und dem, was die Dinge in ihrer stofflichen Eigenheit tatsächlich zulassen.


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