Literatur
Raccontare la Shoah
Veranstalter:
Tag des Gedenkens 2019. Vorstellung des Buches: "Ladri di identità. Dalla falsa testimonianza alla testimonianza come finzione nella letteratura sulla Shoah" (Mimesis, 2019). Der Autor diskutiert mit Gabriele Di Luca.
Das Buch untersucht das heikle und komplexe Verhältnis zwischen Zeugnis und Fiktion bei der literarischen Ausarbeitung der Shoah.
Bei den untersuchten Werken handelt es sich in zwei Fällen um - wahre oder falsche - Zeugnisse der Shoah, in drei weiteren Fällen um Romane, d.h. um ausdrückliche Fiktionen über die Shoah.
Vier dieser Werke waren auch Mittelpunkt literarischer Skandale, die große Aufregung verursachten und lange Zeit die Feuilletons und die internationale Kritik beschäftigten.
Der rote Faden, der diese Werke verbindet, ist das Thema des Identitätsraubes und somit der falschen Zeugenaussage:
In zwei Fällen ist das Thema Gegenstand der literarischen Darstellung (Die Leinwand, von Benjamin Stein und Der Nazi & der Friseur von Edgar Hilsenrath), während in zwei weiteren Fällen der Autor selbst sich durch das Schreiben der Identität eines Anderen bemächtigt hat (Bruchstücke, von Binjamin Wilkomirski und Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch, von Wolfgang Koeppen).
Das Thema führt - in Zeiten der Fake-News und der 'Post-Wahrheit' zu äußerst aktuellen Reflexionen über das Verhältnis zwischen Wahrheit und Darstellung und den Wahrheitswert der historischen Zeugnisse
Alessandro Costazza
Geboren und aufgewachsen in Bozen, hat in Venedig und Berlin studiert und ist Ordinarius für Deutsche Literatur an der Universität La Statale in Mailand. Seine Forschungsgebiete sind vor allem die Ästhetik des 18. Jahrhunderts in Deutschland und in Italien, die Übersetzungstheorie, die Südtiroler Literatur der Nachkriegszeit und insbesondere das Werk Franz Tumlers, sowie das Verhältnis von Literatur und Philosophie. Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich mit den literarischen Darstellungen der Shoah und 2005 hat er zu diesem Thema in Mailand eine interdisziplinäre Tagung mit dem Titel "Rappresentare la Shoah" veranstalten, deren Acta im selben Jahr veröffentlicht worden sind.
Veranstaltung in italienischer Sprache.
Info:
infobiblio@gemeinde.bozen.it - Tel. 0471/997 946
Das Buch untersucht das heikle und komplexe Verhältnis zwischen Zeugnis und Fiktion bei der literarischen Ausarbeitung der Shoah.
Bei den untersuchten Werken handelt es sich in zwei Fällen um - wahre oder falsche - Zeugnisse der Shoah, in drei weiteren Fällen um Romane, d.h. um ausdrückliche Fiktionen über die Shoah.
Vier dieser Werke waren auch Mittelpunkt literarischer Skandale, die große Aufregung verursachten und lange Zeit die Feuilletons und die internationale Kritik beschäftigten.
Der rote Faden, der diese Werke verbindet, ist das Thema des Identitätsraubes und somit der falschen Zeugenaussage:
In zwei Fällen ist das Thema Gegenstand der literarischen Darstellung (Die Leinwand, von Benjamin Stein und Der Nazi & der Friseur von Edgar Hilsenrath), während in zwei weiteren Fällen der Autor selbst sich durch das Schreiben der Identität eines Anderen bemächtigt hat (Bruchstücke, von Binjamin Wilkomirski und Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch, von Wolfgang Koeppen).
Das Thema führt - in Zeiten der Fake-News und der 'Post-Wahrheit' zu äußerst aktuellen Reflexionen über das Verhältnis zwischen Wahrheit und Darstellung und den Wahrheitswert der historischen Zeugnisse
Alessandro Costazza
Geboren und aufgewachsen in Bozen, hat in Venedig und Berlin studiert und ist Ordinarius für Deutsche Literatur an der Universität La Statale in Mailand. Seine Forschungsgebiete sind vor allem die Ästhetik des 18. Jahrhunderts in Deutschland und in Italien, die Übersetzungstheorie, die Südtiroler Literatur der Nachkriegszeit und insbesondere das Werk Franz Tumlers, sowie das Verhältnis von Literatur und Philosophie. Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich mit den literarischen Darstellungen der Shoah und 2005 hat er zu diesem Thema in Mailand eine interdisziplinäre Tagung mit dem Titel "Rappresentare la Shoah" veranstalten, deren Acta im selben Jahr veröffentlicht worden sind.
Veranstaltung in italienischer Sprache.
Info:
infobiblio@gemeinde.bozen.it - Tel. 0471/997 946
redaktionell geprüft
Informationen zur Literaturveranstaltung
Durchführung
Einführung: Gabriele Di Luca
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