Wissensspeicher

Seit jeher ist in Bibliotheken, Archiven und Museen verfügbar und zugänglich, was in den Wissenschaften entdeckt, erforscht und veröffentlicht wird. Über Jahrhunderte wurden von diesen drei Gedächtnisinstitutionen Handschriften und Bücher, Archivalien und kulturelle Erzeugnisse gesammelt und bereitgestellt. Diese tradierten Zeugnisse menschlichen Wirkens und Wissens bilden in ihrer Gesamtheit das kulturelle Erbe einer Nation, Region oder eines Ortes.

Neue, sich kontinuierlich weiterentwickelnde Anforderungen seitens Studium, Forschung und Lehre und technologisch getriebene Prozesse stellen die Gedächtniseinrichtungen im digitalen Zeitalter vor große Herausforderungen. Die Digitalisierung bietet einerseits neue Möglichkeiten des wissenschaftlichen Arbeitens, der Produktion, Verarbeitung und Verbreitung digital verfügbarer Inhalte und Objekte. Sie fordert andererseits den Auf- und Ausbau neuer Dienstleistungen, die Entwicklung automatisierter Erschließungsmethoden und die Bereitstellung von technischen Werkzeugen und virtuellen Arbeitsumgebungen, um die jahrhundertealten Sammlungen weiterhin sichtbar und nutzbar zu halten.

Anlässlich der 60-Jahr-Feier der Dr. Friedrich Teßmann-Sammlung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet die Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann zusammen mit der ÖAW eine Fachtagung, die anhand von laufenden Projekten aktuelle methodische Ansätze im Bereich der Digitalisierung vorstellt. In einem zweiten Teil geht sie aus einer kulturhistorischen Perspektive ähnlichen Spuren funktionalen Wandels in den regionalen Gedächtniseinrichtungen in den vergangenen Jahrhunderten nach.