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Studentische Gewalt (1914-1945)

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öffentliche Vorstellung Zeitschriftenheft mit Historikern

Studentische Gewalt


Mit Gewaltexzessen war es nach dem Ende des Ersten Weltkrieges noch lange nicht vorbei. Gewalt, genauer innenpolitische Gewalt, prägte die europäischen Nachkriegsgesellschaften weiterhin – auch weil sie als legitimes Mittel der politischen Teilhabe galt. Wie radikalisierte sich die junge Generation in diesem Klima der Gewalt? Antworten liefert das neue Heft von “Geschichte und Region/Storia e regione”, das nun in Bozen vorgestellt wird.


Weiten Teilen Europas gelang es nach dem Ersten Weltkrieg nicht, den Zustand einer post-war-society zu überwinden, in der die öffentliche Teilhabe an Politik zuweilen mit einem hohen Maß an innenpolitischer Gewalt einherging. Insbesondere für die sich neu formierende Rechte und die paramilitärischen Verbände spielte militantes Verhalten in der Zwischenkriegszeit eine Schlüsselrolle. Jugendliche im Allgemeinen und Studierende im Besonderen waren oftmals wichtige Multiplikatoren in solchen Bewegungen: Sie betrachteten diese als Experimentierfelder für gewalttätige Erfahrungen, denn hier konnten sie – zu jung um selbst im Ersten Weltkrieg gekämpft zu haben – den eigenen Mangel an der (heroisierten) Kriegserfahrung durch zunehmende Brutalität gegen innere und äußere Feinde kompensieren.


Das neue Heft der Bozner Zeitschrift “Geschichte und Region/Storia e regione” beschäftigt sich in fünf regionalhistorischen Studien mit dem Themenkompex “Studentische Gewalt” in den Jahren zwischen 1914 und 1945. Herausgegeben wurde das Heft von Martin Göllnitz der Philipps-Universität Marburg und von Matteo Millan der Universität Padua, die ein breites Panorama der regionalen Vielsichtigkeit der studentischen Gewalt in der Zwischenkriegszeit aufzeigen konnten: u.a. die Rolle von Trientner und Südtiroler Studenten in der faschistischen Studentenorganisatio GUF. 


Es sprechen die beiden Herausgeber des Heftes, die Historiker Martin Göllnitz (Philipps-Universität Marburg), Matteo Millan (Universität Padua) sowie der Historiker Simone Duranti (Universität della Tuscia). Es moderiert Adina Guarnieri.


Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos zugänglich.







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