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Ostwind Aris Ankunft (DE)

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DE 2018. 102 Min. Drama/Jugend. Regie: Theresa von Eltz. Cast: Hanna Binke, Luna Paiano, Marvin Linke, Amber Bongard, Tilo Prückner, Cornelia Froboess, Lili Epply, Sabin Tambrea


Vierter Teil und doch alles neu: Das erfolgreiche Pferde-Franchise hat eine neue Heldin.

Dass es einen vierten "Ostwind"-Film geben würde, ist keine Selbstverständlichkeit: Allzu deutlich war der dritte Teil, "Aufbruch nach Ora", ein Höhepunkt und Abschied, ein Abschluss und eine Zäsur: Die Trilogie um die rebellische Rothaarige Mika, die so unmittelbar mit der emotional überbordenden Energie von Regisseurin Katja von Garnier verbunden ist, war auserzählt, Mika hatte sich, die Liebe und Freunde gefunden und ihrem Hengst Ostwind, dem sie all das zu verdanken hatte, in Andalusien die Freiheit geschenkt. Mit den letzten beiden Filmen war jeweils ein Millionenpublikum angelockt worden. Dieser Erfolg mag ein Grund für den nunmehr vorliegenden vierten Film gewesen sein.

Wichtiger aber scheint doch, dass die eigentliche Mama der Reihe eben nicht von Garnier war, sondern Drehbuchautorin Lea Schmidbauer, bei der die inhaltlichen Fäden zusammenlaufen und die einen zündenden Einfall für eine weitere Fortsetzung hatte, der ja auch und vor allem ein Neuanfang in einer bereits etablierten Filmwelt mit gewaltiger treuer Fangemeinde ist. So wurde mit Theresa von Eltz, die 2015 mit "4 Könige" ein tolles Debüt gegeben hatte, eine junge Regisseurin gefunden und mit der handfesten Ari eine neue Heldin, die auf Gut Kaltenbach Bewährungsproben zu bestehen hat.

Gespielt wird diese zwölfjährige Systemsprengerin von der Schweizerin Luna Paiano, die - wie die Regisseurin - ein Glücksfall für das "Ostwind"-Universum ist,weil sie zwar wie Mika ebenfalls eine Rebellin ist, aber eben doch auch ein grundlegend anderer Typ: burschikos, impulsiv, ein waschechter Tomboy, mit dem sich Mädchen ebenso identifizieren können wie Jungs - sie ist eine "Kriegerin", unverkennbar, das Gegenstück zu Mikas "Schläferin", die mit Hilfe von Tilo Prückners Herr Kaan in gewohnter "Karate Kid"-Manier ihre Energie beherrschen lernen muss. Wenn Paiano, die man bisher nur in "Papa Moll" gesehen hatte, ihre Augen strahlen lässt, geht auf der Leinwand die Sonne auf.

Von Eltz ist genau die richtige Regisseurin für sie: In ihrer Inszenierung stehen nicht die Pferde in Mittelpunkt,sondern die Figuren. Das tut dem Film sehr gut: Er ist vielleicht weniger schwärmerisch wie die Vorgänger, aber auch nicht so verklärt und esoterisch. Und natürlich gibt die Reihe auch Figuren her, denen man gerne zusieht, allen voran Hanna Binkes Mika, die ein wenig in den Hintergrund rückt, aber auch die von Amber Bongard einmal mehr wunderbar gespielte Fanny, deren trockener Humor von jeher ein Plus war. Dazu kommen mit Lili Epply und dem dämonischen Sabin Tambrea zwei gute Bösewichter, die für Spannung sorgen.

Aber es gibt doch keinen Zweifel, dass "Aris Ankunft" unverkennbar Luna Paianos Ankunft ist: Wenn sie sich mit einem Fingerstrich Ruß im Gesicht verteilt, als wäre es eine Kriegsbemalung, dann fliegen ihr die Herzen zu. Im vierten Teil von "Ostwind". Und allem weiteren, was noch kommen mag. ts.

Quelle: Blickpunkt:Film



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