Exhibitions

Echoed Nature

Organizer: Freie Universität Bozen
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Eine interaktive Ausstellung über die Biodiversität in Südtirol im Wandel der Zeit

Die Ausstellung Echoed Nature lädt das Publikum dazu ein, sich mit der Entwicklung der regionalen Biodiversität auseinanderzusetzen – und dabei nicht nur den Verlust, sondern auch das Bewahren und die laufenden Veränderungen in den Blick zu nehmen. Unter der Koordination von Maria Menendez-Blanco, Forscherin an der Fakultät für Ingenieurwesen der unibz und Initiatorin des Projekts, erfassten die Zoologin Petra Kranebitter und der Botaniker Thomas Wilhalm vom Naturmuseum gemeinsam mit Katharina Mischer und Thomas Traxler (mischer’traxler studio) anhand der Museumsarchive ausgestorbene oder bedrohte Arten in Südtirol. Diese Exemplare wurden von Giuseppe Nicastro mithilfe von 3D-Scan- und Fototechniken im EARTH_LAB der Fakultät für Bildungswissenschaften digitalisiert und anschließend im Prototyping Lab der Fakultät für Ingenieurwesen mit 3D-Druckern reproduziert. Mit Unterstützung der künstlichen Intelligenz gelang es zudem, digitale Modelle besonders fragiler Arten, wie Schmetterlinge oder winzige Pflanzen, zu rekonstruieren, die heute kaum mehr in der Natur zu beobachten sind.

Dieses interdisziplinäre Zusammenwirken führte zur Entstehung der Ausstellung, die von mischer’traxler studio konzipiert und entwickelt wurde und Themen wie Artensterben, Vereinheitlichung von Lebensräumen und gebietsfremde Arten (Neobiota) behandelt. Zentrales Element ist eine über sieben Meter lange interaktive Installation, die den Besucherinnen und Besuchern vermittelt, wie Veränderungen in der Biodiversität auch den Menschen selbst beeinflussen. Durch den Einsatz von Kameras und immersiver Projektionen erscheinen auf dem Spiegelbild der Besucher Bilder von Tieren und Pflanzen aus dem Jahr 1850. Entlang einer Zeitachse verschwinden diese Arten nach und nach – bis sich die für 2050 prognostizierte Vereinheitlichung der Natur zeigt: ein zugleich poetisches und verstörendes Erlebnis, das wissenschaftliche Daten in Emotion und Bewusstsein verwandelt. Darüber hinaus bietet die Ausstellung drei interaktive Bereiche, in denen Besucherinnen und Besucher mithilfe von Augmented Reality konkret erfassen können, was der Begriff Aussterben bedeutet.

Die Ausstellung ist das erste Forschungsergebnis des Embodied Data Lab, eines interdisziplinären Labors, das im Rahmen des PNRR-Programms und der Young Researchers-Ausschreibung von iNEST – Interconnected Nord-Est Innovation Ecosystem gefördert wird. Das Labor nutzt die vielfältigen Kompetenzen und Technologien der unibz, um neue Formen der Vermittlung wissenschaftlicher Daten zu erproben. Indem diese in sensorische und körperliche Erlebnisse übersetzt werden, können komplexe Themen wie der Verlust biologischer Vielfalt und das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt greifbar gemacht werden.



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