Brotbacken nach altem Passeirer Rezept

Früher hat sich in Passeier jede Bauernfamilie mit dem Grundnahrungsmittel Brot selbst versorgt. Vor jedem Hof gab es einen Backofen in feuersicherem Abstand vom Wohnhaus. Standen nur mehr wenige Brote im Brotrahmen, war es höchste Zeit, den eigenen Backofen anzuheizen.
Im MuseumPasseier lassen wir diese Tradition wieder aufleben. An bestimmten Tagen kann man von 10 bis 13 Uhr hautnah miterleben, wie das mit dem Brotbacken vor sich geht. Unsere routinierten Museumsbäcker lassen sich bei der Arbeit zuschauen, beantwortet nebenbei Ihre Fragen dazu und fachsimpelt natürlich auch gerne mit Insidern.
Nach altüberliefertem Rezept wird der Sauerteig zwei Tage vor dem Backen hergerichtet. Dann lässt man ihn in gut temperierter Umgebung eine bestimmte Zeit lang aufgehen. Erst am Backtag wird er fertig zubereitet. Parallel dazu wird der Ofen eingeheizt, damit dieser zeitig die richtige Hitze hat. Ist es damit so weit, müssen zuerst Glut und Asche herausgeholt und die Backfläche gesäubert werden. Erst dann kann man geformten "Vinschgerler" einschießen.
Den ganzen Vormittag duftet die Luft in der unmittelbaren Umgebung verführerisch nach ofenfrischem Brot. Wenn schließlich die ersten Laibe auf dem Tisch liegen, kann das Ergebnis der schweißtreibenden Arbeit begutachtet werden. Doch jetzt heißt es: Nicht zu lange schauen und warten, sondern schnell zugreifen! Denn meist ist die begrenzte Zahl an Broten schnell verkauft unter den mittlerweile aufmerksam gewordenen Museumsbesuchern. Frischer geht's wirklich nicht!