Benediktinerabtei Muri-Gries

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Über Benediktinerabtei Muri-Gries

Die Benediktinerabtei Muri-Gries im Bozner Stadtteil Gries gehötz zu den wichtigsten kirchlichen Institutionen der Stadt.

Die Geschichte der heutigen Benediktinerabtei Muri-Gries reicht zurück bis in das späte 11. Jahrhundert, als die Grafen von Bozen, wahrscheinlich Arnold III., der auch Graf von Greifenstein und Morit war, im Zentrum der damaligen Siedlung Cheller (Keller) eine Wehranlage errichten ließen. Gedacht war diese Burg als Gegengewicht zur Herrschaft der Bischöfe von Trient, die zur damaligen Zeit die befestigte Stadt Bozen beherrschten. Da Arnold III. kinderlos verstarb, fiel die Burg an die Grafen von Tirol. Meinhard II. von Tirol ließ sie um 1270 zu einer landesfürstlichen Burg mit einem mächtigen Bergfried ausbauen.
1163 hatte besagter Arnold III. und seine Frau Mathilde von Valley in der Bozner Au einige Kilometer weiter südlich die Augustiner Chorherrenstift in der Au gestiftet. Da das Grundstück aber nahe Fluss Eisack lag, wurde es immer wieder überschwemmt und musste schlussendlich im Jahre 1406 aufgegeben werden.
Als Ersatz erhielten die Augustiner von Herzog Leopold IV. von Habsburg die Burg Gries und bauten diese in der Folge zum Kloster um. So wurde im 15. Jahrhundert die Anlage durch die Stiftskirche St. Augustin und einen Kreuzgang ergänzt. Der wesentlichste Umbau fand in den letzten jahrzehnten mit dem barocken Neubau der Stiftskirche statt, deren Fassade noch heute den Grieser Platz beherrscht.
Nachdem Tirol 1805 zu Bayern gekommen war, wurde auch das Augustinerkloster Gries, so wie die meisten Klöster, 1807 aufgehoben. Alle Versuche, sich diesem Entschluss zu widersetzen, scheiterten letztendlich und so endete die Geschichte des Augustinerklosters in Gries.

Im Januar 1841 wurden durch einen Beschluss des Großen Rates im schweizerischen Aargau sämtliche Klöster aufgehoben. Damit mussten die etwa 35 Brüder des Benediktinerklosters Muri ihren angestammten Sitz umgehend verlassen. Nach einer petition an Kaiser Ferdinand I. von Österreich und Fürst Metternich konnten die vertriebenen Benediktiner 1845 schließlich nach Südtirol reisen und das aufgelassene Kloster in Gries übernehmen. Mit 27. Oktober 1847 wurde die offizielle Urkunde für die Übernahme des Klosters ausgestellt, damit entstand die heutige Benediktinerabtei Muri-Gries.