Paradise Lost
Veranstalter: Kreis für Kunst und KulturGeorg Erlacher
Paradise Lost
Der Fotograf Georg Erlacher zeigt im Kreis für Kunst und Kultur in St. Ulrich / Gröden seine jüngsten Fotoarbeiten in einer Einzelausstellung.
Georg Erlacher ist bekannt für seine einfühlsamen Landschaftsbilder, in denen er vor allem Ausschnitte aus dem Alltag seiner nächsten Umgebung, seines Heimatortes St. Vigil in Enneberg, ablichtet. Beliebte Motive, an denen der Blick des Fotografen hängen bleibt, sind neben Momentaufnahmen aus dem täglichen Dasein Hütten, Bäume und Tiere. Tiere im Speziellen spielen auch in dieser Ausstellung die zentrale Rolle. Erlacher hat sein Hobby, die Imkerei, zum Kernelement erhoben. Der Fotograf und Restaurator übernahm die Leidenschaft mit Bienen zu arbeiten von seinem Vater und beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit diesem Thema. Parallel dazu ist die Idee geboren, seinen Honigbienen und ihrem Schicksalhaften Dasein eine Fotoserie zu widmen und damit diese faszinierenden Insekten, die sensible Indikatoren für eine gesunde und intakte Natur sind, festzuhalten. Ein Bienenvolk gilt als Superorganismus, seine Teile können sich trennen und auseinanderfliegen, bilden dennoch immer eine Einheit. Ein Volk besteht aus bis zu fünfzigtausend Einheiten, doch nur eine davon kann die Königin sein, an der die existenzielle Frage über Leben oder Tod eines gesamten Staates hängt.
Die Herausforderung, der sich Erlacher in seinen Aufnahmen stellt ist es, die Bienen losgelöst von ihrem üblichen Umfeld kontextlos sichtbar zu machen. Um dies eindringlich darzustellen entwickelt Erlacher ein ausgeklügeltes System, in dem er sei es einzelne Insekten als auch die Schwarmformationen ohne Hintergrund als Makroaufnahmen in Szene setzt. Dies gelingt durch einen Scanmechanismus, bei dem die Insekten in großformatigen Fotobildern als Positiv oder als Negativ in detailreichen Aufnahmen festgehalten werden. Beeindruckende Bilder von Bienen und faszinierende Makroaufnahmen von Körpern, Flügeln, Beinen und Wabenarchitekturen werden sichtbar. Bei genauerer Betrachtung wird allerdings ein Unbehagen spürbar, das perfekte Gleichgewicht ist gebrochen, anstelle von lebendigem Treiben sind vorwiegend leblose Insektenkörper und wenige überlebende Tiere zu erkennen. Georg Erlacher erzählt mit diesen Bildern auf einfühlsame Weise die tragische Geschichte des verloren Paradieses.
Die Ausstellung wird am 31. Mai 2019, um 20.30 Uhr im Kreis für Kunst und Kultur in St. Ulrich / Gröden eröffnet. Einführung in die Ausstellung Lisa Trockner, Geschäftsführerin Südtiroler Künstlerbund. Die Ausstellung ist bis zum 16 Juni 2019 geöffnet.
Georg Erlacher
*1969 in Bozen geboren
lebt und arbeitet in St. Vigil in Enneberg
- Workshops
Rupert Larl Fotoforum West Innsbruck,
Ann Mandelbaum,
Paolo Woods,
Elisabeth Wörndl Fotohof Salzburg
Jutta Benzenberg, Kurt Kaindl und Andrew Phelps
- Gruppenausstellungen
2018 „Andernorts“ Kunstwerkraum Messnerhaus Mieming , Verlassene Geschäfte Brenner
2017 „Le Bosch“ mit Claus Vittur Raum 3000 Variation, Bruneck
2016 „Fiktion & Wirklichkeit“ Das Kino, Salzburg
2004 „Blick nach vorne - Blick zurück“ Fotoforum West, Innsbruck
- Einzelausstellungen
2017 „LAOTA“ Kunstraum Mitterhofer Innichen
2016 „Derevers“ Institut Micurá de Rü, St. Martin in Thurn
2015 „Zurück“ Fotoforum West, Innsbruck
2007 „Hinüber“ Buchladen am Rienztor, Bruneck
- Publikation
2015 „Zurück“, in Leinen gebunden, Herausgeber Rupert Larl
- Interview
2016 Franzmagazin
www.erlacher.click / georgerlacher@yahoo.it
redaktionell geprüft
Ausstellungs-Informationen
Durchführung
Künstler: Georg Erlacher
Vernissage
Einführung - Vernissage: Dr. Lisa Trockner, Kuratorin
Startdatum: 31.05.2019
Uhrzeit: 20.30