Tanz

Marco D’Agostin - Asteroide

Veranstalter: Stiftung Haydn von Bozen und Trient
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Eine Hommage an das Musical, an Liebesgeschichten, die so plötzlich verglühen wie ein Asteroid, und an die unerträgliche menschliche Endlichkeit.

Mit der ihm eigenen Ironie hat Marco D’Agostin, einer der profiliertesten italienischen Choreografen der letzten fünfzehn Jahre, eine Partitur für Stimme und Körper komponiert, eine sinnliche paläontologische Erzählung über das Leben und seine Fähigkeit, immer wieder aufs Neue Widerstand zu leisten. Ein Paläontologe tritt vor sein Konferenzpublikum und spricht über Knochen, Auslöschung und kosmisches Material. Schockiert lauscht die wissenschaftliche Gemeinde seiner Hypothese, ein Asteroideneinschlag sei für das Verschwinden der Dinosaurier verantwortlich gewesen. Schnell wird klar, dass hier etwas nicht stimmt: In seinen Vortrag mischen sich sentimentale Details, die Haltung einer Gliedmaße wird zu einer bizarren choreografischen Pose, der Vortrag wird zunehmend zu einem Gesang. Ein bedrohlicher Schatten schwebt über der Gestalt des populärwissenschaftlichen Redners, so angsteinflößend wie der Schweif eines Asteroiden: das Musical, die paradoxeste und anstrengendste Unterhaltungsform, die die Konferenz zu verschlingen und ihn daran zu hindern droht, seine Erzählung zu Ende zu tanzen und singen. In einer Art Nahkampf mit dem Broadway kreiert der Performer D’Agostin eine Art Duett zwischen Wissenschaft und Liebe, Unterhaltung und Information, Leben und Tod, Tanz und Theater. Asteroide, eine schillernde Performance um Verrat, Dinosaurierknochen und mysteriöse Grotten voller Iridium, handelt von der außergewöhnlichen Fähigkeit des Lebens – und damit der Kunst –, sich immer wieder in neuer Form zu präsentieren, ohne sich jemals zu ergeben.

 

Artist Talk mit Marco d’Agostin und Simone Lorenzo Benini 29.07.25, 10.00 Uhr @ BoDA (Kapuzinergarten)


redaktionell geprüft



Event-Eigenschaften


Sonstiges

Bei schlechtem Wetter möglich


Informationen zur Aufführung


Besetzung und Durchführung

Choreografie: Marco D’Agostin