Literatur

Es geht um Liebe. Toni Morrison und die Politik der Schönheit

Veranstalter: Stadtbibliothek "C. Battisti"
Merken
Teilen

Der Vortrag ist der Schriftstellerin Toni Morrison gewidmet, Literatur-Nobelpreisträgerin 1993. Mit Alessandro Portelli.

Anlässlich des Tages der Bibliotheken 2019 widmet die Stadtbibliothek einen Abend der Schriftstellerin Toni Morrison, einer der großen Stimmen der amerikanischen Literatur, Nobel- und Pulitzerpreisträgerin.

Alessandro Portelli, einer der ganz großen Fachkenner der “oral history” sowie amerikanischer und afroamerikanische Literatur und Kultur, wird sich mit drei Themen auseinandersetzen, die das Werk der Schriftstellerin durchziehen: Liebe, Verantwortung, Schönheit.

Toni Morrison untersucht die Liebe in all ihren Formen, von der edelsten bis zur umstrittensten (außer der romantischen Liebe, eine "schädliche Erfindung", wie sie in Sehr blaue Augen schreibt). In ihren Romanen ist die Liebe nie abstrakt universell, sondern immer spezifisch: Sie formt, verzerrt, verdichtet sich unter bestimmten historischen, sozialen und menschlichen Bedingungen.

Toni Morrison anerkennt, dass sie frei und dank der Arbeit und des Kampfes von Generationen, die ihr diese Möglichkeit eröffnet haben, schreiben kann. Sie schreibt eine "Dorfliteratur", die von ihren Leuten kommt, deren Sprache diese spricht und die ihren Leuten gewidmet ist. Ein erhaltenes Geschenk zurückgeben ist ein politischer Akt: die Kunst, behauptet sie, muss immer eindeutig politisch und eindeutig schön sein, die beiden Dinge sind untrennbar miteinander verbunden.

Vortrag in italienischer Sprache.

Toni Morrison (1931-2019)

Toni Morrison wurde 1931 in Lorain, Ohio, geboren. Sie studierte an der renommierten Cornell University Anglistik und hatte an der Princeton University eine Professur für afroamerikanische Literatur inne. Zu ihren bedeutendsten Werken zählen «Sehr blaue Augen», «Solomons Lied» «Menschenkind», «Jazz», «Paradies» und diverse Essaysammlungen. Sie war Mitglied des National Council on the Arts und der American Academy of Arts and Letters. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen, u. a. mit dem National Book Critics' Circle Award und dem American-Academy-and-Institute-of-Arts-and-Letters Award für Erzählliteratur. 1993 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur, und 2012 zeichnete sie Barack Obama mit der Presidential Medal of Freedom aus.

Alessandro Portelli

Der italienische Historiker und Akademiker, ausgestattet mit einem Studium der Rechtswissenschaften und der modernen Fremdsprachen-Literatur, ist einer der größten “Oral History” Theoretiker. Engagiert bei der Rückgewinnen der Volkskulturen und des historischen Gedächtnisses der Region Latium und Roms (er gründete den G. Bosio Club), war er Dozent für Anglo-Amerikanische Literatur an der Universität La Sapienza und arbeitete mit Il Manifesto, Liberazione und L'Unità zusammen. Als Schriftsteller und Essayist hat er nicht nur die italienische Kultur und Geschichte, sondern auch die amerikanische erzählt. Unter seinen Büchern finden wir L’ordine è già stato eseguito (1999), Storie orali (2007), America profonda (2011), Desiderio di altri mondi. Memoria in forma di articoli (2012), Memorie urbane. Musiche migranti in Italia (2014), Badlands (2015), La città dell'acciaio. Due secoli di storia operaia (2017), Bob Dylan, pioggia e veleno (2018). Vor kurzem hat er für Mondadori den Meridiano mit den Romanen von Toni Morrison herausgegeben. 

Info: https://bit.ly/35euRjb

Kontakte: Tel. 0471 997 940, infobiblio@gemeinde.bozen.it


redaktionell geprüft