Ein Tag in... Modena

Dr. Stefan Demetz | Archäologe und Kunsthistoriker, Leiter Stadtmuseum Bozen

Modena, das römische Mutina, verdankt seine Prosperität der letzten 400 Jahre der günstigen Lage an der Via Emilia und der reichen Landwirtschaft des umliegenden Gebiets. Aber Modena ist auch eine der bedeutendsten barocken Kunststädte Oberitaliens. Nachdem die Fürsten Este im ausgehenden 16. Jahrhundert ihren Hauptsitz von Ferrara hierher verlegen mussten, begann erneut der Aufstieg der Stadt, die seit dem späten Mittelalter eine Krise durchlebt hatte. Einen Aufenthalt in Modena (seit 1997 UNESCOModena) lohnt bereits der Besuch der ab 1099 errichteten Kathedrale S. Geminiano. Der reiche Skulpturenschmuck von Wiligelmus und Lanfranco gehört zu den bedeutendsten Schöpfungen der romanischen Bildhauerkunst Italiens. Vom romanischen Domturm Ghirlandina genießt man einen fantastischen Rundblick über die Kathedrale und die Altstadt. Der Besuch in der Estensischen Galerie, die im Palazzo dei Musei untergebracht ist, vertieft das Verständnis der Malerei der Neuzeit und der Sammeltätigkeit der Este, ausgerichtet auf Spitzenwerke des 15. bis 17. Jahrhunderts.