Vorträge & Tagungen

Datierung nach Sonnenfinsternissen

Veranstalter: Naturmuseum Südtirol
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Finsternisse als beeindruckende Naturereignisse

Finsternisse sind beeindruckende Naturereignisse. Dies macht sich die Datierung nach Sonnenfinsternissen zunutze. Im Gegensatz zu rein naturwissenschaftlichen Methoden, wie der Dendrochronologie, der C14 Methode oder des Thermolumineszenztests, die Artefakte brauchen, stützt sich diese Datierungsform auf historische Texte. Aus astronomischer Sicht müssen die nicht gleichförmige Erdrotation und die komplexe Mondbewegung berücksichtigt werden. Ferner ist zu bedenken, dass Finsternisse nur unter bestimmten Voraussetzungen auffallen. Der Bedeckungsgrad und die Sonnenhöhe spielen dabei eine bedeutende Rolle. Der Historiker hat die Glaubwürdigkeit der Quellen abzuwägen. Im Mittelalter waren es Annalisten und Chronisten der Klöster, die Finsternisse schriftlich festhielten. Es gilt hier die Abhängigkeit der Annalen zu hinterfragen und die Mobilität von Personen und Informationen zu beleuchten. Eine Reihe spannender Fragen stellen sich: Konnte man im Mittelalter Sonnenfinsternisse voraussagen? Welche Sonnenfinsternisse wurden in österreichischen Klöstern aufgezeichnet? Wie zeitnah wurden die Ereignisse festgehalten? Macht die Datierung nach Sonnenfinsternissen für die Mittelalterforschung Sinn?

 

Der Referent Klaus Pührer, Jahrgang 1971, begeisterte sich bereits seit frühester Kindheit für die Astronomie. 1986 begann er in der Logistikbranche zu arbeiten. Von 1998 bis 2003 studierte Pührer an der Universität Salzburg Geschichte. Seine Diplomarbeit schrieb er im Bereich der Alten Geschichte. 2007 schloss er das Promotionsstudium der Philosophie im Fach Geschichte ab. Derzeit studiert der Autor am Astrophysikalischen Institut in Wien und hält Vorträge zu den Themen Datierung und Chronologie.


redaktionell geprüft



Informationen zur Veranstaltung


Durchführung

Referierende: Klaus Pührer