Canne al Vento

Canne al Vento ist eine einzigartige Konzertreihe für Blasinstrumente. Im Mittelpunkt der vier musikalischen Abende stehen das von Andrea Zeni 2006 für die Hl. Josefskirche am Bozner Boden gebaute Instrument und sein „Wind“, beziehungsweise die Luft, die durch die Orgelpfeifen streicht, begleitet von Gesang, Instrumenten und international anerkannten Künstlern.

Vom 23. bis 28. Mai erklingt die Orgel der St.-Josef-Kirche am Bozner Bozen in vier Konzerten zur 12. Ausgabe des Festivals Canne al Vento

Auch dieses Jahr bietet Canne al Vento ein prestigevolles Programm an. International bekannte Künstler und Künstlerinnen stellen einzigartige Musikprojekte für Orgel und Blasinstrumente vor, die in antiker und gleichzeitig innovativer Sprache miteinander kommunizieren.

Vom 23. bis 28. Mai verwandelt sich somit die St.-Josef-Kirche mit vier kostenlosen Konzerten wieder in einen ganz besonderen Konzertsaal.

Die Konzertreihe beginnt Montag, 23. Mai mit Ignacio Ribas, dem berühmten Orgelspieler aus dem Fürstentum Andorra. Er stellt uns sein außerordentliches Projekt El Jardín flotante vor, bei dem digitale Bilder und Klänge mit den Querflöten von Pietro Berlanda verschmelzen. Berlanda ist ein italienischer Musiker auf mittlerweile internationalem Niveau im Bereich der klassischen und zeitgenössischen Musik. Der schwebende Garten ist ein Musikwerk in 24 Abschnitten, die ohne Unterbrechung aufeinander folgen und so einen Tag der Kontemplation vom Sonnenaufgang mit seinem ersten Licht bis zum Sonnenuntergang und seinem besonderen Himmel umschreiben. Das Werk spiegelt eine tiefe Betrachtung unseres Planeten wider, der hier als schwebender Garten beschrieben wird.

Am Mittwoch, 25. Mai treten zwei talentierte Bozner Musiker - der Saxophonspieler Cristian Battaglioli und der Orgelspieler Dominik Bernhard - mit dem Projekt Dances and Prayers – Sax e organo tra sacro e profano auf. In diesem Werk zwischen Antike und Moderne ist das Saxophon mit seiner weichen, träumerischen aber auch rauen und kratzenden Stimme das „verdammte“ Instrument. Es begleitet seit fast zwei Jahrhunderten die Bewegungen der Tänzer und Tänzerinnen auf Theaterbühnen, in Tanzlokalen oder bei Rockkonzerten. Die Orgel, ein himmlisches Instrument, transzendiert hingegen die Grenzen der Musik. Seit Jahrhunderten begleitet sie mit ihren musikalischen Umrahmungen intime Gebete in den imposantesten Kathedralen. An diesem Konzertabend verschmelzen die zwei Instrumente in einer neuen Form des Miteinander der geistlichen und der profanen Welt.

Das dritte Konzert findet am Freitag, 27. Mai statt: Pablo Marquez Caraballo, nun Hauptorganist der Kathedrale von Valencia nach seinem berühmten Vorgänger Joan Cabanilles, und Atsuko Takano, eine exzellente Musikerin aus Japan, verzaubern das Publikum mit ihrem ungewöhnlichen vierhändigen und -füßigen Duo. Auf ihrem Programm A soirée with the Bach family stehen Werke von Johann Sebastian Bach und seiner Söhne Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel und Johann Christian, die hier ihre Orchestervision der Musik für Tasteninstrumente voll zum Ausdruck bringen.

Das Festival schließt seine Tore am Samstag, 28. Mai mit dem einzigartigen und völlig unkonventionellen Konzert des Orgelspielers Giulio Tosti. Eine besondere Atmosphäre und zauberhafte Lichter lassen das Publikum in das faszinierende Experimentierprojekt Nebula eintauchen. Durch die Improvisation entdecken die Zuhörer und Zuhörerinnen neue Klangmöglichkeiten von mechanischen Orgeln – wie in einer Meditation, die den akustischen Raum der Kirche in eine große, sich stetig wandelnde Klangdimension verwandelt und dabei Musikwelten berührt, die von der traditionellen Orgelmusik stark abweichen.

In jedem Konzert geht es um eine Geschichte, einen Titel, eine Reise durch die Welt der Musik. Ein einmaliges Erlebnis für alle musikbegeisterten Zuhörer und Zuhörerinnen!

Alle Konzerte beginnen um 20:30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos; es wird jedoch um Vormerkung mit Anruf oder Nachricht an die Nummer 3356810012 gebeten. Wer nicht vorgemerkt hat, kann sich vor Konzertbeginn am Eingang der Kirche registrieren, soweit noch Plätze frei sind. In der Nähe der Kirche steht ein großer Parkplatz zur Verfügung.