Literatur

Beider Augen Blick

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Neun Texte, erstmals auf Italienisch übersetzt. Mit Helena Janeczek, Donatella Trevisan, Sabine Gruber und Renate Mumelter.

Buchvorstellung: Di entrambi gli occhi lo sguardo: nove variazioni sul vedere [Beider Augen Blick: Neun Variationen über das Sehen] / von Anita Pichler (Edizioni Alpha Beta Verlag, 2018)

Was sieht man, wenn das Auge seine Arbeit aufnimmt; wie sieht man, wenn beide Augen ihre Aufmerksamkeit auf die Außenwelt richten? Und kann man diesen Prozeß der Wahrnehmung in ein anderes Medium umsetzen, in Sprache zum Beispiel? Ist "Farbe" erzählbar? Ist ein "Ort" identisch mit seiner Beschreibung?

"Beider Augen Blick" war das letzte Buch von Anita Pichler, es wurde 1995 veröffentlicht, zwei Jahre vor ihrem Tod. Neun Bilder sind Anlaß für kleine Erzählungen und lyrische Prosastücke, die sich der Problematik der Wahrnehmung nähern und versuchen, die Vielfalt des Sichtbaren sprachlich faßbar zu machen.

Die italienische Übersetzung dieses Werkes bietet eine große Herausforderung und eine Möglichkeit, die Qualität eines Textes kennenzulernen, der - um Helena Janeczek im Nachwort zu zitieren - "eine Methode wird, um sich zu messen, um in die uns umgebende Welt ein- und auszutreten...", indem die geographischen, sprachlichen und zeitlichen Grenzen überwunden werden.

Es sprechen:
> Helena Janeczek, Autorin des Nachwortes
> Donatella Trevisan, Übersetzerin
> Sabine Gruber und Renate Mumelter, Verwalterinnen des literarischen Nachlasses von Anita Pichler

In Zusammenarbeit mit SAAV, Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung.

Anita Pichler (1948-1997)
Sie war die erste Schriftstellerin der Nachkriegsgeneration, die über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt wurde. Sie hat die Literatur in Südtirol nachhaltig geprägt.
Sie lebte zwischen Venedig, Berlin, Wien, Bozen und Sulden. Sie schrieb zwar nur in deutscher Sprache, war aber im Italienischen genauso daheim.
Bozen war für Anita Pichler immer wieder Anlaufstelle, und es war der Ort, an dem sie ihre letzten, von der Krankheit bestimmten Jahre verbrachte.
(www.fembio.org)

Helena Janeczek
Wurde 1964 als Kind jüdisch-polnischer Eltern in München geboren. Seit über 30 Jahren lebt sie in Italien. Ihr literarischer Erstling, der Gedichtband "Ins Freie" war 1989 bei Suhrkamp erschienen, jenem Jahr in dem auch Anita Pichlers Erzählung "Wie die Monate das Jahr" bei Suhrkamp herauskam. "Lezioni di tenebra" Janeczeks erste italienische Erzählung erschien 1997 bei Mondadori. "La ragazza con la Leica" (Guanda, 2017) ist ihr dritter Roman. Dafür wurde sie 2018 mit dem Premio Strega ausgezeichnet.
Helena Janeczek ist Mitbegründerin des Literatur-Blogs "Nazione Indiana". Sie hat mit "Nuovi Argomenti", "Alfabeta2" und "Lo Straniero" zusammengearbeitet und für "La Repubblica", "L'Unità", "il Sole 24Ore" und "Pagina 99" geschrieben. In Gallarate, wo sie lebt, veranstaltet sie das Literaturfestival "SI Scrittrici Insieme".

Info:
Stadtbibliothek 0471/997 940
infobiblio@gemeinde.bozen.it


redaktionell geprüft



Informationen zur Veranstaltung


Durchführung

Referierende: Helena Janeczek, Donatella Trevisan, Sabine Gruber E,und Renate Mumelter.