BALLET DE LORRAINE: COME OUT
Veranstalter: Stiftung Haydn von Bozen und TrientChoreografie: Olivier Dubois
Italienische Uraufführung
Olivier Dubois kehrt mit einem Paukenschlag zu unserem Festival zurück: Sein Stück für 23 Tänzerinnen und Tänzer des Ballet de Lorraine ist ein „kämpferisches“, in die Farbe rosa getauchtes Werk, das seinen Ausgangspunkt in Steve Reichs gefeierter Komposition aus der Minimal Music Come Out nimmt. Das Original aus dem Jahr 1964 wurde dank der Arrangements von Dubois und seinem Komponisten des Vertrauens, François Caffenne, auf eine Dauer von 50 Minuten erweitert. Der gesellschaftliche Aufschrei, den Reich mit seiner Collage von Stimmaufnahmen junger Schwarzer, die in einen Mord in Harlem verwickelt wurden, einst auslöste, macht das Stück heute angesichts der Zusammenstöße zwischen afroamerikanischer Bevölkerung und Polizei in den USA aktueller denn je. Der eine Satz, den Reich aus der Aufnahme isoliert und auf verschiedene Weisen wiedergibt, („Ich musste die Wunde öffnen und ein wenig Blut herauskommen lassen, um es ihnen zu zeigen“) inspirierte Dubois zu seiner eigenen Interpretation: „Ich will dieses Blut wallen sehen, so rosa, wie es durch die Haut scheint. In der Hoffnung, es möge sich als Manifestation des Triumphes des Lebens ergießen.“ Tatsächlich zielt die Choreografie darauf ab, mithilfe des Widerstandes den Widrigkeiten des Lebens die Stirn zu bieten. Zermürbend in der Wiederholung, Variation und Akkumulation brilliert Come out mit seiner starken Präsenz, seiner Geometrie, seinen Wellen und Ableitungen.
Choreografie: Olivier Dubois
Musik: Steve Reich „Come Out“, Arrangements von Olivier Dubois und François Caffenne
Performance: Ballet de Lorraine
Dauer: 50 Minuten
redaktionell geprüft
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