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Ausstellung "LACORDA02" von Hubert Kostner

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Alles hängt zusammen

Die Ausstellung LACORDA02 knüpft an Hubert Kostners herausforderndste Arbeit Sasmujel an, welche 2019 im Rahmen des Festivals Transart entstanden ist. Im steilen Geröll der Langkofelscharte, auf einer Höhe von 2.400 Metern wurde ein freistehender Felsen ca. 4x5x6 Meter mit 10.500 Metern vorwiegend recycelten Kletterseilen umwickelt.
Nach knapp einem Jahr wurde das Dolomitbruchstück durch den Künstler aus den Seilen gelöst. Ein Teil der Seile des befreiten Sasmujels findet sich in der Ausstellung LACORDA02. Die Überreste am Boden des ArtSpace lassen an eine vergangene Zeit, an archäologische Fundstücke denken. Diese dynamische Bodenplastik bildet das zentrale Element und im ureigenen Sinn auch das Ausgangsmaterial für die weiteren Skulpturen und Wandarbeiten.
Aus den Seilstücken des Sasmujel entstehen seit 2021 kontinuierlich neue Arbeiten, die einzelnen Werke werden fortlaufend ihrer Entstehungszeit entsprechend nummeriert. In den skulpturalen Werken wird das Seil seiner flexiblen Beschaffenheit enthoben und entgegen der natürlichen Schwerkraft in statischen Positionen eingefroren. Hier kombiniert Kostner künstliche Klettergriffe, wie man sie aus Kletterhallen kennt, mit den Seilen.
Die Ausstellung LACORDA02 steht in ihrer farbigen und abstrakten Bild- und Formsprache für die Vielfältigkeit sozialer und zwischenmenschlicher Verbindungen, die eng geschnürt sowie lose geknüpft, lebenslänglich wie flüchtig, stark oder fragil sein können. Im größeren Kontext betrachtet steht sie für die übergeordnete lebenserhaltende Nabelschnur zwischen der Natur zum Menschen und die Verantwortung, die wir dafür tragen.

Verschiebungen, Entwicklungsprozesse und Transformationen spielen in der künstlerischen Arbeit Hubert Kostners (*1971) die zentrale Rolle. Materialien und Gegenstände aus dem unmittelbaren Umfeld des Künstlers werden aus dem konventionellen Kontext gelöst und dadurch neu lesbar gemacht. Seine scharfsinnige und individuelle Sichtweise tritt dem Alltäglichen mit den Waffen einer nüchternen Feinsinnigkeit entgegen. Kostners Arbeiten bleiben von Anklagen jedoch entfernt und bewegen sich vielmehr im Bereich einer nicht unbedingt versöhnlichen Ironie. In seinen Werken geht es im Grunde auch darum, hinter einem idealistischen Weltbild ursprüngliche Bedeutungen und tatsächliche Wirklichkeiten zu entlarven und unsere Vision der Welt zurechtzurücken.