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AUSSTELLUNG_Das Tier in mir

Veranstalter: Vijion Art Gallery
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Die wechselseitige emotionale Verbundenheit zwischen Mensch und Tier wird von den Künstlerinnen Valentina Andrees und Emily Oberschmied thematisiert.

„Warum lebe ich im Körper eines Tieres oder warum lebe ich im Körper eines Menschen, wenn meine Triebe und Begierden so tierisch sind?“ Diese Frage scheinen die Figuren der schwedischen Künstlerin Nathalie Djurberg in sich zu tragen, schreibt Massimiliano Gioni. Djurbergs imaginäre Kosmologie ist beispielhaft für die heutige Auffassung der Beziehung zwischen Mensch und Tier. Unsere Beziehungen und Abhängigkeiten vom Tier, die von Ausbeutung und Gewalt, aber auch von Respekt und nicht zuletzt von großer Liebe geprägt sind, werden uns für immer verbinden.

Sie sind treue Begleiter, enge Verbündete und uralte Seelenverwandte. Mensch und Tier sind seit Anbeginn ihrer Geschichte eng miteinander verbunden. In der Steinzeit war der Mensch auf das Tier angewiesen, gleichzeitig stellten Tiere eine Bedrohung dar. Sie forderten Respekt vom Menschen und übernahmen so auch die Rolle des Lehrmeisters - in der Kunst des Überlebens. Ihre Andersartigkeit, das Unverstandene, überstieg den menschlichen Verstand und wirkte geheimnisvoll und überwältigend. Tiere schienen Züge des Göttlichen in sich zu tragen.

So ist es nicht verwunderlich, dass die griechische Mythologie von unzähligen Metamorphosen berichtet. Diese wurden entweder bewusst von einem Gott oder einer Göttin vollzogen, um ein persönliches Ziel zu erreichen. So nahm beispielsweise Zeus die Gestalt eines Schwans an, um Leda zu verführen. Oder die Verwandlung wurde einem Sterblichen als Strafe auferlegt: So verwandelte Artemis Aktaion in einen Hirsch. Die Mythologie erzählt aber auch von Nymphen, Zyklopen und Kentauren. Die Kentauren waren Mischwesen, halb Mensch, halb Pferd, ungezähmt und wild, während die Meeresnymphen mit ihrem betörenden Gesang die Seefahrer in den Tod lockten.

Diese kulturübergreifenden Motive haben in Form von Sagen und Mythen weltweit ihre Überlieferung gefunden. Auch die Sagen der Dolomiten erzählen von Nixen, Waldwesen und Verwandlungen. Verständlicherweise hat die Faszination der Mythologien über Jahrhunderte hinweg Künstler*innen inspiriert. Beeindruckend in der Kunst der Antike sind die zahlreichen Darstellungen der Sphinx. Ob die Schlange im Paradies des Christentums oder die heilige Kuh im Hinduismus: In fast allen religiösen oder mythologischen Darstellungen spielen Tiere eine besondere Rolle.

Waren es früher Mythen oder religiöse Symbole, die das Tier in das Kunstwerk integrierten, so beschäftigt sich die Kunst heute eher mit den Eigenschaften und dem humanen Zusammenleben von Tier und Mensch. Bestimmte Eigenschaften des Tieres finden als Symbolik ihren Niederschlag im Kunstwerk. Die Bewunderung für die wundersamen Fähigkeiten der Tiere hat den Menschen schon immer gereizt und Forschung und Entwicklung haben davon profitiert. Inzwischen sind es viele Künstler*innen, die unseren Blick auf tierfreundliche Überlegungen weiten. Schließlich wird immer deutlicher, wie katastrophal die Folgen für die Artenvielfalt und die Ökosysteme des Planeten sind, wenn der Mensch sich alle anderen Arten untertan macht. Statt von Ausbeutung und Beherrschung ist immer öfter von Solidarität und Koexistenz die Rede. 

Tiere reagieren immer anders auf uns Menschen, sie sind der Spiegel der menschlichen Seele. Und so werden unsere treuen Weggefährten, die Tiere, den Künstler*innen ewig inspirierende Ausdrucksmöglichkeiten bieten.

Diese wechselseitige emotionale Verbundenheit zwischen Mensch und Tier wird in der Ausstellung „Mensch-Tier“ von den Künstlerinnen Valentina Andrees und Emily Oberschmied bildlich dargestellt. Beide Künstlerinnen haben ihre persönliche Ausdrucksform, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Während Valentina Andrees sich einer sehr realistischen Sprache bedient und mit viel Einfühlungsvermögen auf besondere Merkmale und Details eingeht, setzt Emily Oberschmied auf Empfindungen, Imagination und Körperbewusstsein in Bezug auf die Tierwelt.

Valentina Andrees zeigt Mensch und Tier als versöhnte Verbündete. Sie werden in eine exotische, fantastische Welt versetzt. In ihren farbenfrohen, realistischen Kompositionen verschmilzt Andrees persönliche Empfindungen und Gedanken. Mit großer Intensität und technischer Klarheit verleiht sie ihren Werken eine geheimnisvolle und facettenreiche Essenz.

Emily Oberschmied hat sich darauf spezialisiert, in ihren Gemälden eine Fantasiewelt zu schaffen, die im Kontrast zur Realität steht und von mehrdeutigen Wesen bevölkert wird. In ihren Inszenierungen vermischen sich vieldeutige Themen und spielen mit den Registern des Bizarren und Grotesken. Die ungewöhnlichen und spannenden Sujets entstammen einer jenseitigen, traumhaften und geheimnisvollen Welt, die der Betrachter nur erahnen kann.  


redaktionell geprüft



Ausstellungs-Informationen


Durchführung

Einführung: Valentine Kostner
Einführung: Valentine Kostner
Kurator: Valentine Kostner
Künstler: Valentina Andrees – Emily Oberschmied


Vernissage

Begrüßung - Vernissage: Valentine Kostner
Einführung - Vernissage: Valentine Kostner
Künstler/in anwesend
Startdatum: 21.03.2025
Uhrzeit: 18:00


Event-Eigenschaften


Sonstiges

Bei schlechtem Wetter möglich


Teilnahme-Informationen

Barrierefrei